Emma-Jaeger-Bad: Von der Badeanstalt zum Kreativzentrum

Das Emma-Jaeger-Bad ist ein Pforzheimer Wahrzeichen mit Geschichte. Einst gestiftet von einer wohltätigen Kaufmannsgattin, beherbergt es heute das kreative Herz der Stadt – das EMMA-Kreativzentrum. Ein Blick zurück auf über 100 Jahre wechselvoller Geschichte.

Pforzheim. Mitten in Pforzheim, am Ufer der Enz, steht ein geschichtsträchtiges Gebäude, das heute unter dem Namen EMMA-Kreativzentrum bekannt ist. Ursprünglich als erste städtische Badeanstalt errichtet, wurde es durch eine großzügige Stiftung der Kaufmannsgattin Emma Jaeger (1830–1900) möglich.

1911: Ein Stadtbad mit Stil und Weitblick

Das nach Plänen des Stadtbaumeisters Alfred Roepert erbaute Emma-Jaeger-Bad wurde 1911 eröffnet. Es war mehr als nur ein Schwimmbad – es war ein Ort der Gesundheit, Hygiene und Erholung. Mit zwei separaten Schwimmhallen für Männer und Frauen, Schwitz-, Dampf- und Wannenbädern, medizinischen Anwendungen und sogar einem Hundebad setzte es Maßstäbe für seine Zeit.

Besonders auffällig war der hochaufragende Turm, der als Hochbehälter für die Wasserversorgung diente. Die reich gegliederte Fassade im Stil der Neorenaissance verlieh dem Gebäude einen repräsentativen Charakter, der bis heute erhalten blieb.

Inselvorstadt: Flüsse, Gerber und Geschichte

Rund um das Bad erstreckte sich die historische Inselvorstadt, geprägt von alten Mühlen, Stadtbächen und Gerbereien. Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein war die Gerberei ein wichtiger Wirtschaftszweig Pforzheims. Einfache hölzerne Lauben dienten dem Trocknen der gegerbten Häute. Die Enz war dabei stets ein prägender Teil des Stadtbilds.

Vor dem Bau des Inselstegs 1898 sorgte eine Drahtseilfähre

für die Verbindung zwischen Inselvorstadt und Flößerviertel – ein heute fast vergessenes Detail aus der Frühzeit der Stadtinfrastruktur.

Zerstörung und Wandel nach 1945

Der verheerende Luftangriff auf Pforzheim 1945 hinterließ Spuren – doch das Emma-Jaeger-Bad überstand die Kriegsjahre und wurde weiter genutzt. Später geriet es jedoch in den Hintergrund, bis es in den 2000er-Jahren einer neuen Nutzung zugeführt wurde.

Seit 2014: EMMA-Kreativzentrum – Ort für neue Ideen

Heute befindet sich im historischen Bad das EMMA-Kreativzentrum, ein Arbeits- und Veranstaltungsort für die Kreativwirtschaft in Pforzheim und Umgebung. Start-ups, Studierende und Unternehmer finden hier Ateliers, Büros, Werkstätten und Coworking-Spaces – ganz im Sinne einer modernen und offenen Stadtentwicklung.

Die repräsentative Jugendstil-Eingangshalle wurde aufwendig restauriert. Ein kunstvolles Mosaik, gestaltet nach Entwürfen des Pforzheimer Künstlers Julius Müller-Salem, erinnert an die Stifterin Emma Jaeger mit der Inschrift: „Der edlen Stifterin“.

Weitere Zeitzeugen rund um das Emma-Jaeger-Bad

In direkter Nachbarschaft steht die Alfons-Kern-Schule, deren denkmalgeschützter Treppenturm und eine Sonnenuhr mit sieben Monatshyperbeln noch heute an die Baukunst der 1950er-Jahre erinnern.

Die angrenzenden Enzufer wurden im Zuge der Landesgartenschau 1992 renaturiert – seither ist das Gebiet nicht nur ökologisch aufgewertet, sondern auch ein beliebter Erholungsort für Spaziergänger, Radfahrer und Familien.


Fazit:

Vom hygienischen Vorzeigeprojekt zur kreativen Denkfabrik – das Emma-Jaeger-Bad hat sich mit Pforzheim weiterentwickelt und steht wie kaum ein anderes Gebäude für die Verbindung von Vergangenheit, Wandel und Zukunft.

 

 

Quelle KI

 

Content Original Link:

https://pforzheim-city.de/index.php/pforzheim-stadt/emma-jaeger-bad-von-der-badeanstalt-zum-kreativzentrum

1000 Characters left


Kommentar schreiben

Senden