Friolzheim: Naturraum, Geschichte und Wachstum im Enzkreis

Am Schnittpunkt von Schwarzwald und Gäu gelegen, verbindet Friolzheim eine einzigartige Naturkulisse mit tief verwurzelter Geschichte. Die Gemeinde im Enzkreis zeigt, wie ländlicher Charme und moderne Entwicklung zusammenfinden.

Friolzheim, Enzkreis – Eingebettet zwischen den westlichen Ausläufern des Schwarzwalds und den offenen Flächen des Gäus liegt Friolzheim auf einer 8,54 Quadratkilometer großen Gemarkung im Südosten des Enzkreises. Der Ort zählt zu den landschaftlich und geschichtlich besonders spannenden Gemeinden der Region.

Geografische Vielfalt auf engem Raum

Die Gemeinde liegt dort, wo die Schwarzwaldrandplatten aus Oberem Buntsandstein im Westen auf die offene, verkarstete Muschelkalklandschaft des Heckengäus im Osten treffen. Diese geologische Vielfalt prägt das Ortsbild und die Nutzung der Flächen: bewaldete Kuppen, landwirtschaftlich genutzte Ebenen und naturnahe Schutzräume wie die Tiefenbronner Seewiesen, die 1987 unter Naturschutz gestellt wurden.

Der höchste Punkt, der Geißberg, erhebt sich auf rund 496 Metern über Normalnull im nördlichen Gemeindegebiet.

Wachstum durch Nähe zur A8

In der Nachkriegszeit konnte sich Friolzheim durch gezielte Ausweisung mehrerer Neubaugebiete – darunter Lehen I-V, Brühl, Feld, Birkbusch, Schelmenäcker, Wengert und Lüsse – insbesondere nach Norden und Osten weiterentwickeln. Die verkehrsgünstige Lage nahe der Autobahn A8 macht den Ort auch für Pendler attraktiv. Im Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg wird Friolzheim der Randzone um den Verdichtungsraum Stuttgart zugeordnet – mit Entwicklungspotenzial, ohne den ländlichen Charakter zu verlieren.

Späte Gründung mit klösterlicher Geschichte

Friolzheim gilt als einer der spätgründeten Orte der Altsiedelzeit, kurz vor

der mittelalterlichen Erschließung des Schwarzwalds. Im 15. Jahrhundert kam die Ortsherrschaft vollständig an das Kloster Hirsau, nachdem die Herren von Gemmingen ihre Anteile veräußerten.

Nach der Reformation war Friolzheim Teil des württembergischen Klosteramts Hirsau, bevor es 1807 ins Oberamt Calw, dann 1808 ins Oberamt Leonberg eingegliedert wurde. Seit der Kreisreform 1973 gehört der Ort offiziell zum Enzkreis.

Wappen als Symbol der Vergangenheit

Ein eigenes Wappen erhielt Friolzheim erst 1937. Der geteilte Schild vereint vorn zwei blaue Balken auf Gold – das Wappen der Herren von Gemmingen – und hinten einen goldenen Hirschrumpf auf Blau als Bezug auf das Kloster Hirsau. Um den heraldischen Farbregeln zu genügen, wurde die Farbgebung 1957 angepasst. Im gleichen Jahr verlieh das Innenministerium Baden-Württemberg offiziell Wappen und Flagge.

 

 

 

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