KOMM-IN Sternenfels: Nahversorgung und Service unter einem Dach

Sternenfels zeigt, wie moderne Nahversorgung im ländlichen Raum gelingt: Das KOMM-IN Zentrum verbindet Bürgerbüro, Post, Einzelhandel, soziale Beratung und Kulturangebote in einem Vorzeigeprojekt für wohnortnahe Dienstleistung.

Sternenfels. In Zeiten, in denen kleine Gemeinden im ländlichen Raum zunehmend mit dem Rückgang der wohnortnahen Versorgung kämpfen, setzt Sternenfels mit dem KOMM-IN Dienstleistungszentrum ein starkes Zeichen: Als Pilotprojekt entwickelt, ist KOMM-IN ein Musterbeispiel dafür, wie konsumnahe Dienstleistungen, Verwaltung und Kulturangebote gebündelt werden können, um Lebensqualität und Eigenständigkeit im Ort zu sichern.

Nahversorgung und Bürgernähe im Fokus

Das KOMM-IN Dienstleistungszentrum ist viel mehr als ein klassisches Bürgerbüro. Es bringt verschiedene Partner und Serviceanbieter unter einem Dach zusammen und bietet so kurze Wege und zentrale Ansprechpartner für nahezu alle Lebenslagen. Neben der Gemeindeverwaltung, die bei klassischen Anliegen wie Ausweis, Meldebescheinigung oder Formularen unterstützt, finden sich im KOMM-IN unter anderem:

  • Postfiliale der Deutschen Post AG

  • Lotto-Annahmestelle

  • Kiosk & Geschenkartikel-Shop

  • Weinverkauf der WG Sternenfels und Weingut Häußermann

  • Reinigungsannahme Kölle

  • Cafeteria und Cateringservice

  • Rentenberatung

  • Integrationsmanagement durch miteinander leben e.V.

  • Keramikkunst von „abgedreht und durchgebrannt“

  • Beratungsangebote, Coaching, Yoga, Elternkurse u. v. m.

Kooperation statt Konkurrenz

Die räumliche und organisatorische Nähe der unterschiedlichen Anbieter zeigt eindrucksvoll, wie Synergieeffekte für eine bessere Versorgung der Bevölkerung genutzt werden können. Unternehmen, Beratungsstellen, Bildungseinrichtungen und gemeinnützige Akteure finden hier einen gemeinsamen Rahmen zur Stärkung der lokalen Infrastruktur – eine Strategie, die sich bereits bewährt hat.

Kultur- und Veranstaltungsort mit Herz

Ötisheim: Einer der wertvollsten historischen Ortskerne in Baden-Württemberg

Mit einer jahrhundertealten Geschichte und eindrucksvollen Bauwerken wie dem Pfleghof, der Kelter und dem Gemeindehaus zählt Ötisheim zu den bedeutendsten historischen Ortskernen im Land – als eines von nur 89 Dörfern in ganz Baden-Württemberg.

Ötisheim. Die Gemeinde im Enzkreis wurde vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg als eines der „wertvollsten historischen Ortskerne“ des Landes ausgezeichnet. Im Rahmen einer umfassenden Untersuchung wurden rund 3.500 Dörfer analysiert – nur 89 Orte konnten mit einer besonders historischen Qualität überzeugen. Ötisheim ist einer davon – ein Ort mit tiefen Wurzeln und regionaler Strahlkraft.

Klösterliche Verwaltung und wirtschaftliches Zentrum

Im Herzen von Ötisheim befindet sich der imposante Pfleghof, ein historisches Verwaltungsgebäude, das bereits vor 1692 für das Kloster Maulbronn als Finanzsitz diente. Von hier aus wurden Abgaben in Naturalien oder Geld für umliegende Dörfer wie Mühlacker, Kieselbronn oder Dürrmenz verwaltet. Auch nach schweren Kriegsschäden – etwa durch französische Truppen nach der Schlacht bei Ötisheim 1692 – blieb der Pfleghof eines der wenigen erhaltenen Bauwerke.

Nach einer wechselvollen Nutzung – darunter als Brauerei und Gaststätte – gehört das Gebäude seit 1973 der Gemeinde Ötisheim und beherbergt heute die Kämmerei.

Die Kelter – vom Obstpressen zum Kulturraum

Ein weiteres Juwel des Ortskerns ist die historische Kelter aus dem Jahr 1701, einst gebaut vom königlichen Kameralamt. Sie diente über Jahrhunderte der Obst- und Weinkelterei, bevor sie Anfang der 2000er aufwendig saniert wurde. Heute ist sie

TeleGIS Innovationscenter: Gründergeist in Sternenfels erleben

Wo einst Präzisionswerkzeuge gefertigt wurden, entsteht heute Zukunft: Das TeleGIS Innovationscenter in Sternenfels ist Impulsgeber für Existenzgründung, Vernetzung und kulturellen Austausch – mitten im Herzen des ländlichen Raums.

Sternenfels. In einer ehemaligen Fabrikhalle voller Geschichte und Innovation hat sich das TeleGIS Innovationscenter in den vergangenen Jahren zu einem Kompetenzzentrum für Existenzgründer und Zukunftsdenker entwickelt. Mitten im ländlichen Raum bietet es nicht nur Raum für wirtschaftliche Visionen, sondern auch für gesellschaftliches Miteinander und kulturelle Begegnungen.

Gründergeist mit Geschichte

Die historischen Hallen tragen den Geist des jungen Ingenieurs Theodor Schweitzer, der Anfang des 20. Jahrhunderts in Sternenfels einen Präzisionsmesswerkzeugbetrieb gründete – einst größter Arbeitgeber der Region. Heute ist hier mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg und des Ministeriums für Ländlichen Raum eine Brutstätte für innovative Geschäftsideen und unternehmerisches Wachstum entstanden.

Innovation trifft Begegnung

Das TeleGIS Innovationscenter versteht sich nicht nur als Arbeitsplatz, sondern als Plattform für Austausch, Weiterbildung und regionale Entwicklung. Es beherbergt derzeit 15 Gründerunternehmen, die in Bereichen wie:

  • Internet-Marketing

  • Netzwerktechnologie

  • Schulung & Qualifizierung

  • CAD-Technologie

  • Export & Vertrieb

aktiv sind – mit inzwischen über 90 Beschäftigten. Hier zeigt sich, wie aus einem lokalen Impuls ein nachhaltiger Beitrag zur regionalen Wirtschaftskraft wird.

Veranstaltungen mit Perspektive

Ob Firmenevents, Vereinssitzungen, Familienfeste oder kulturelle Veranstaltungen – das TeleGIS-Team bietet Organisation und Raum für unterschiedlichste Formate. Durch diese Öffnung in die Gesellschaft wird der Gründerstandort nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial und kulturell

Weinbau in Sternenfels: Genuss mit Aussicht erleben

Weintradition, Naturgenuss und Nachhaltigkeit – der Weinbau in Sternenfels und Diefenbach vereint Geschichte, Landschaft und erstklassige Tropfen zu einem echten Erlebnis für Gäste wie Einheimische.

Sternenfels / Diefenbach. Als eine der höchstgelegenen Weinbaugemeinden im Naturpark Stromberg-Heuchelberg überzeugt Sternenfels nicht nur mit einem traumhaften Ausblick, sondern auch mit ausgezeichneten Weinen aus nachhaltigem Anbau. Rund 60 Hektar Rebfläche – verteilt auf 20 Hektar in Sternenfels und 40 Hektar in Diefenbach – prägen die Hänge dieser traditionsreichen Region an der Württembergischen Weinstraße.

Mehr Rot als Weiß: Charakterstark und regional

Etwa 70 Prozent Rotwein und 30 Prozent Weißwein – dieses für Württemberg ungewöhnliche Verhältnis spiegelt die klimatischen Besonderheiten und die konsequente Qualitätsausrichtung der örtlichen Wengerter wider. Auf den Weinbergen „König“, „Sandberg“ und „Augenberg“ gedeihen Trollinger, Riesling und viele weitere Rebsorten, die von Weingärtnergenossenschaften wie auch von Privatwinzern sorgfältig ausgebaut werden. Das Ergebnis: Spitzenerzeugnisse, die sowohl in der Region als auch überregional geschätzt sind.

Weinkultur mit Wurzeln

Der Weinbau in Sternenfels hat eine lange Geschichte – und ebenso die Besenwirtschaften, in denen Wengerter früher ihre eigenen Weine ausschenkten. Eine der ältesten Besenwirtschaften Baden-Württembergs, der Burrianhof der Familie Schneider, bewirtet Gäste seit 1765 in Diefenbach. Bis heute werden saisonale Besen geöffnet – ein Blick in den Besenkalender lohnt sich also.

Wengertschützenrunde – Wein und Weitblick

Ein besonderes Erlebnis bietet die sogenannte Wengertschützenrunde: Ein historischer Weinlehrpfad, der an alten Weinbergschützenhäuschen vorbeiführt – einst

Sternenfels: Ländliche Innovation im Enzkreis erleben

Mit seiner einzigartigen Lage zwischen Kraichgau und Stromberg, seinem historischen Erbe und innovativen Projekten im ländlichen Raum ist Sternenfels ein Vorzeigedorf mit Modellcharakter.

Sternenfels, die nördlichste Gemeinde im Enzkreis Baden-Württemberg, ist weit mehr als nur ein idyllischer Ort zwischen Kraichgau und Stromberg: Sie gilt als lebendiges Beispiel für gelungene Dorfentwicklung, Bürgerbeteiligung und nachhaltige Planung im ländlichen Raum – und das bereits seit Jahrzehnten.

Nur rund 20 Kilometer von Pforzheim entfernt, liegt die Gemeinde in einer geographisch markanten Lage: An der Wasserscheide zwischen Rhein und Neckar, mit Quellen zweier wichtiger Flusssysteme – Metter und Kraichbach – direkt vor Ort. Die historische Prägung durch die Burg Sternenfels ist bis heute im Ortsbild spürbar.

Modellgemeinde mit europäischer Aufmerksamkeit

Sternenfels wurde überregional bekannt durch seine Teilnahme an verschiedenen Modellplanungen zur Dorfentwicklung, unter anderem im Rahmen der EXPO 2000 und auf europäischen Fachkongressen. Bereits früh befasste man sich hier mit Telearbeit, Beschäftigungskonzepten im ländlichen Raum und innovativer Gemeindeplanung – Ansätze, die heute aktueller denn je sind.

Historische Wurzeln und Industrietradition

Die Gemeinde blickt auf eine vielfältige Geschichte zurück. Die ab dem 14. Jahrhundert zu Württemberg gehörende Burg wurde zwar 1778 abgetragen, doch der historische Kern blieb erhalten. Besonders prägend war der Abbau des weißen Stubensandsteins, der bis ins 20. Jahrhundert ein bedeutender Wirtschaftszweig war. Aus ihm wurde unter anderem sogenannter Stubensand gewonnen – ein früheres Reinigungsmittel, das überregional gefragt war.