Evangelisches Gemeindehaus Ötisheim: Vom Rathaus zum Treffpunkt

Mitten in Ötisheim steht ein geschichtsträchtiges Gebäude: Das Evangelische Gemeindehaus an der Schönenberger Straße 5 erzählt die bewegte Geschichte eines Hauses, das Rathaus, Schule, Fabrik und Wohnhaus war – und heute wieder den Menschen dient.

Ötisheim. Direkt neben der Michaelskirche an der Schönenberger Straße 5 befindet sich ein Gebäude mit langer und wechselvoller Geschichte: Das Evangelische Gemeindehaus, auch bekannt als altes Rathaus, ist ein denkmalgeschütztes Fachwerkgebäude aus der Zeit um 1600 und gilt als kulturelles Erbe der Gemeinde Ötisheim.

Über 400 Jahre Geschichte im Herzen des Orts

Errichtet um das Jahr 1600, gehört das Gebäude zu den wenigen, die den verheerenden Brand nach der Schlacht bei Ötisheim im Jahr 1692 überstanden. Gemeinsam mit der Kirche, dem Pfleghof und wenigen anderen Häusern blieb es erhalten – ein stiller Zeitzeuge.

Ursprünglich als Rathaus genutzt, wurde das Gebäude nach der Verlegung des Friedhofs an das obere Tor (heutiges Kriegerdenkmal) durch einen Neubau ersetzt. Im Anschluss diente es als Schulgebäude – bis zur Errichtung einer neuen Schule. Danach stand es zunächst leer.

Von der Fabrik zum Wohn- und Gemeindehaus

Im 20. Jahrhundert kaufte der Teppichfabrikant Mack das Haus und richtete dort eine kleine Fabrik ein. Später nutzte man es als Wohnhaus, bevor es 1950 von der Evangelischen Kirchengemeinde erworben wurde. Diese ließ das Gebäude renovieren und hauchte dem Haus neues Leben ein.

Heute befindet sich dort ein moderner Gemeindesaal, in

Historische Kelter in Ötisheim: Vom Weinpresshaus zum Kulturort

Die denkmalgeschützte Kelter in Ötisheim erzählt eine 300-jährige Geschichte vom Weinbau, Wandel und Wiederaufbau. Heute dient das Gebäude nicht mehr dem Keltern, sondern der Begegnung – als kultureller Veranstaltungsort im Herzen der Gemeinde.

Ötisheim. In der Schönenberger Straße 13 steht ein echtes Schmuckstück der Ortsgeschichte: Die Kelter Ötisheim, ein imposanter Fachwerkbau aus dem Jahr 1701, errichtet vom königlichen Kameralamt. Einst diente sie als zentrale Wein- und Obstkelter, heute ist sie denkmalgeschützt und belebt das kulturelle Gemeindeleben als Veranstaltungsort.

Ursprünge im Mittelalter

Die Geschichte der Kelter reicht weit zurück. Bereits 1404 ist urkundlich ein Weingarten am Aichbühl belegt. Damals waren die örtlichen Weinbauern verpflichtet, ihre Ernte in der Ötisheimer Kelter zu verarbeiten. Ein Siebtel des Weins – der sogenannte Kelterwein – ging an das Kloster Maulbronn.

Die ursprüngliche Kelter war mit dem Fruchtkasten kombiniert – im Erdgeschoss wurde gepresst, darüber gelagert. Doch im Jahr 1692, nach der Schlacht bei Ötisheim, fiel das Gebäude den Flammen zum Opfer.

Wiederaufbau und Nutzung

1701 errichtete das königliche Kameralamt die neue Kelter: ein zweigeschossiger, giebelseitiger Fachwerkbau, mit diagonalgestellten Ausfachungen, Andreaskreuzen und einer dreischiffigen Kelterhalle. Im Erdgeschoss standen mehrere große Kelterbäume, mit denen Weintrauben und Obst gepresst wurden. Das Obergeschoss diente als Lagerraum für Getreide, Tabak und Geräte.

1826 übernahm die Gemeinde das Gebäude, das bis ins späte 20. Jahrhundert als Obst- und Weinkelter in Betrieb war. Die historische Nutzung prägte Generationen

Pfleghof Ötisheim: Vom Klosteramt zur Kämmerei mit Geschichte

Jahrhunderte im Dienst der Verwaltung: Der Pfleghof Ötisheim blickt auf eine bewegte Geschichte zurück – vom klösterlichen Finanzzentrum bis zur heutigen Kämmerei der Gemeinde. Ein Ort, der über Generationen hinweg Verwaltung, Handwerk und Geschichte miteinander verknüpft.

Ötisheim. Im Herzen des historischen Ortskerns steht ein Gebäude, das mehr als nur Mauerwerk ist: der Pfleghof. Bereits vor 1692 erbaut, diente er dem Kloster Maulbronn als Finanzamt für zahlreiche umliegende Dörfer – darunter Lomersheim, Dürrmenz, Enzberg und Mühlacker. Was heute eine Verwaltungseinheit der Gemeinde ist, war einst Zentrum der klösterlichen Wirtschafts- und Abgabenstruktur.

Vom Herrenhaus zur Grangie

Es wird vermutet, dass an der Stelle des heutigen Pfleghofs zunächst ein Herrenhaus stand, das später in eine klösterliche Grangie – eine Art landwirtschaftliches Verwaltungszentrum – umgewandelt wurde. Bauern und Handwerker der umliegenden Orte entrichteten dort ihre Abgaben in Naturalien oder Geld. Zuständig war ein vom Kloster bestellter Pfleger, der nicht nur den Hof verwaltete, sondern auch die Zehntscheuer, die Kelter, das Pfarrhaus sowie den Kirchturm.

Krieg, Wiederaufbau und Wandel

Nach der Schlacht bei Ötisheim 1692, bei der französische Truppen das Dorf weitgehend zerstörten, gehörte der Pfleghof zu den wenigen Gebäuden, die überlebten. Doch auch er musste 1727 vollständig neu errichtet werden – das Baumaterial kam durch Fronarbeit aus Ötisheim und weiteren klosterabhängigen Gemeinden.

Vom Finanzamt zur Brauerei

Ab etwa 1810 wechselte der Pfleghof in Privatbesitz. 1870 entstand darin die bekannte

Corres bei Ötisheim: Waldensergeschichte im Enzkreis erleben

Das kleine Waldenserdorf Corres im Enzkreis erzählt von religiöser Verfolgung, Neuanfängen und gelebter Geschichte. Wer Geschichte abseits des Gewöhnlichen sucht, wird hier fündig.

Corres/Ötisheim. Eingebettet zwischen Ötisheim und Dürrn, liegt Corres – ein kleiner, planmäßig angelegter Ortsteil der Gemeinde Ötisheim im baden-württembergischen Enzkreis, dessen Entstehung untrennbar mit den Waldensern verbunden ist. Die ersten Siedler kamen Ende des 17. Jahrhunderts aus dem Piemont, flohen vor Verfolgung und gründeten hier einen Ort mit bemerkenswerter Geschichte.

Gründung durch Glaubensflüchtlinge
Corres wurde zwischen 1699 und 1701 auf Ötisheimer Gemarkung errichtet – nicht als gewachsene Siedlung, sondern als gezieltes Gassendorf: schnurgerade angelegt, mit kleinen bäuerlichen Gehöften, entlang einer zentralen Straße. Die ersten Waldenser-Familien stammten aus Pragelato und Perosa Argentina. Zuvor hatten sie bereits Zwischenstationen in Dornholzhausen und Dürrmenz hinter sich.

Rückkehr aus Brandenburg
Schon früh geriet die neue Existenz ins Wanken: 1720 wanderten acht Familien nach Brandenburg aus, kehrten jedoch schon 1721 nach Corres zurück – ein Zeichen dafür, wie wichtig der neue Ort für seine Gründer war.

Namensherkunft und Entwicklung
Der Name Corres wurde lange fälschlich als Ableitung von „Queyras“ gedeutet, der Heimatregion der Siedler. Tatsächlich stammt er aber vom älteren Flurnamen Korra, was sich bis heute im Begriff „ob Corres“ widerspiegelt. Im 19. Jahrhundert zählte man knapp 100 Einwohner in rund 20 Gebäuden. Die Kinder von Corres besuchten zunächst die französische Schule in Dürrmenz, ab 1823 dann die Ötisheimer

KOMM-IN Sternenfels: Nahversorgung und Service unter einem Dach

Sternenfels zeigt, wie moderne Nahversorgung im ländlichen Raum gelingt: Das KOMM-IN Zentrum verbindet Bürgerbüro, Post, Einzelhandel, soziale Beratung und Kulturangebote in einem Vorzeigeprojekt für wohnortnahe Dienstleistung.

Sternenfels. In Zeiten, in denen kleine Gemeinden im ländlichen Raum zunehmend mit dem Rückgang der wohnortnahen Versorgung kämpfen, setzt Sternenfels mit dem KOMM-IN Dienstleistungszentrum ein starkes Zeichen: Als Pilotprojekt entwickelt, ist KOMM-IN ein Musterbeispiel dafür, wie konsumnahe Dienstleistungen, Verwaltung und Kulturangebote gebündelt werden können, um Lebensqualität und Eigenständigkeit im Ort zu sichern.

Nahversorgung und Bürgernähe im Fokus

Das KOMM-IN Dienstleistungszentrum ist viel mehr als ein klassisches Bürgerbüro. Es bringt verschiedene Partner und Serviceanbieter unter einem Dach zusammen und bietet so kurze Wege und zentrale Ansprechpartner für nahezu alle Lebenslagen. Neben der Gemeindeverwaltung, die bei klassischen Anliegen wie Ausweis, Meldebescheinigung oder Formularen unterstützt, finden sich im KOMM-IN unter anderem:

  • Postfiliale der Deutschen Post AG

  • Lotto-Annahmestelle

  • Kiosk & Geschenkartikel-Shop

  • Weinverkauf der WG Sternenfels und Weingut Häußermann

  • Reinigungsannahme Kölle

  • Cafeteria und Cateringservice

  • Rentenberatung

  • Integrationsmanagement durch miteinander leben e.V.

  • Keramikkunst von „abgedreht und durchgebrannt“

  • Beratungsangebote, Coaching, Yoga, Elternkurse u. v. m.

Kooperation statt Konkurrenz

Die räumliche und organisatorische Nähe der unterschiedlichen Anbieter zeigt eindrucksvoll, wie Synergieeffekte für eine bessere Versorgung der Bevölkerung genutzt werden können. Unternehmen, Beratungsstellen, Bildungseinrichtungen und gemeinnützige Akteure finden hier einen gemeinsamen Rahmen zur Stärkung der lokalen Infrastruktur – eine Strategie, die sich bereits bewährt hat.

Kultur- und Veranstaltungsort mit Herz