Tiefenbronn im Enzkreis – aus drei eigenständigen Gemeinden hervorgegangen, ist heute ein kulturelles und historisches Juwel am Nordschwarzwald. Besonders die Kirche St. Maria Magdalena zieht internationale Aufmerksamkeit auf sich.
Tiefenbronn – Historisches Kleinod mit bedeutender Vergangenheit und kultureller Strahlkraft
TIEFENBRONN (ENZKREIS) – Am 1. Januar 1972 wurde mit der Gebietsreform in Baden-Württemberg aus den einst eigenständigen Gemeinden Tiefenbronn, Mühlhausen und Lehningen die heutige Gesamtgemeinde Tiefenbronn gebildet. Die im Enzkreis gelegene Kommune blickt auf eine über 900-jährige Geschichte zurück und bietet bis heute faszinierende Einblicke in die regionale Historie sowie kulturelle Besonderheiten.
Bereits 1105 wurde Tiefenbronn erstmals urkundlich im Hirsauer Codex erwähnt, als ein Bürger aus Speyer ein Grundstück dem Kloster Hirsau übertrug. Tiefenbronn war über Jahrhunderte ein Zentrum adliger Herrschaft, insbesondere der Familie von Gemmingen, die das sogenannte „Biet“ – ein weitgehend autonomes Herrschaftsgebiet – prägte. Bis zur Eingliederung in das Großherzogtum Baden im Jahr 1806 genoss die Region eine Sonderstellung mit eigener Gerichtsbarkeit und Steuerhoheit.
Heute ist Tiefenbronn vor allem wegen seiner Kulturdenkmäler bekannt. Herzstück ist die um 1400 erbaute Kirche St. Maria Magdalena mit weltberühmten Kunstschätzen wie dem Magdalenenaltar von Lucas Moser (1431) und dem Hochaltar des Ulmer Meisters Hans Schüchlin (1469). Silbermonstranzen, gotische Fresken und ein kunstvoll gearbeitetes Wappenfries unterstreichen die überregionale Bedeutung dieses Sakralbaus. Die Kirche ist täglich von 10 bis 16 Uhr zum Gebet geöffnet; Führungen können telefonisch angefragt werden.
